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Ernährungstrends & ihre Sporttauglichkeit

Ernährungstrends & ihre Sporttauglichkeit

Kaum ein Thema wird so kontrovers und emotional diskutiert wie das der optimalen Ernährungsform. Wir haben die aktuellen Ernährungstrends mal genauer unter die Lupe genommen und sie auf ihre Sporttauglichkeit getestet.

1. Vegetarismus

Kein Trend, sondern vielmehr ein etablierter Klassiker. Vegetarier verzichten auf Fleisch und Fisch. Die Hauptform ist die ovo-lakto-vegetarische Kost. Hier werden auch Eier- und Milchprodukte verzehrt. Wer Eier meidet, wird „Lakto-Vegetarier“ genannt.
Vorteile: leicht umsetzbar.
Schwierigkeiten: keine nennenswerten.
Bewertung: für Sportler (und auch im Alltag!) sehr gut geeignet.

2. Veganismus

Veganer verzichten generell auf tierische Produkte. Eier, Milch, Käse, Honig oder Ähnliches sind tabu. Die Umstellung auf eine vegane Lebensweise erfordert eine entsprechende Vorbereitung und ein Mindestmaß an Fachwissen.
Vorteile: bei richtiger Umsetzung gute Versorgung mit Vitalstoffen etc.
Schwierigkeiten: im Alltag nicht immer leicht umzusetzen; ausreichende Versorgung mit biologisch vollwertigen Proteinen und essenziellen Aminosäuren muss gegebenenfalls substituiert werden.
Bewertung: für Sportler grundsätzlich gut geeignet, sofern die Proteinversorgung und -qualität gewährleistet ist.

3. Frutarier

Frutarier essen ausschließlich Obst, Beeren, Nüsse und Samen, die geerntet werden können, ohne dabei die Pflanze zu beschädigen. Gemüsepflanzen stehen daher bis auf wenige Ausnahmen nicht auf dem Speiseplan.
Vorteile: gegenüber der vegetarischen oder veganen Lebensweise keine.
Schwierigkeiten: hohes Risiko der Mangelernährung und Unterversorgung mit Nährstoffen.
Bewertung: Für Sportler eigentlich nicht geeignet.

4. Flexitarier

Hier gilt: Qualität statt Quantität. Fleisch ja, aber aus artgerechter Haltung.
Vorteile: Sehr ausgewogene Ernährungsform.
Schwierigkeiten: keine.
Bewertung: für Sportler sehr gut geeignet.

Binnen weniger Jahrzehnte hat der Mensch es geschafft, die Nahrung zum größten Feind seiner eigenen Gesundheit zu machen

Marcus Schall, Clean Eating-Experte

5. Paleo

Die Ausssage „back to the roots“ würde diesen Ansatz sicherlich recht gut beschreiben. Im Prinzip geht es darum, so ursprünglich wie möglich zu essen. Auf dem Speiseplan finden sich somit die Lebensmittel, die wir als Jäger und Sammler gegessen haben. Hauptsächlich Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Nüsse, Pilze, Samen, Gemüse und Kräuter.
Vorteile: leicht umzusetzen.
Schwierigkeiten: Der oftmals sehr hohe Konsum von tierischen Produkten ist nicht nur aus ethischen Gründen problematisch – Fleisch und Fisch kann heute in den meisten Fällen nicht mehr als „Naturprodukt“ bezeichnet werden.
Bewertung: für Sportler, insbesondere Kraftsportler, sehr gut geeignet. Einschränkung: Ein langfristig hoher Konsum tierischer Proteine kann zu gesundheitlichen Problemen, wie z.B. Übersäuerung oder Gicht, führen.

6. High Carb Low Fat

Im Gegensatz zum klassischen Low-Carb-Prinzip werden bei der HCLF-Ernährungsweise vermehrt Kohlenhydrate (80%) zugeführt.
Vorteile: einfach umsetzbar, zudem kaum mit Genusseinschränkungen verbunden und sehr energiereich.
Schwierigkeiten: keine nennenswerten.
Bewertung: Einige Sportler erzielen damit sehr gute Ergebnisse, andere wiederum nicht. Wer jahrelang nach Low Carb gelebt hat, kann sich oftmals nicht vorstellen, mit einem hohen Kohlenhydratanteil seine Ziele erreichen zu können.

7. Clean Eating

„Sauber“ zu essen bedeutet, auf Konservierungsmittel, Farbstoffe, Aromen, Süßstoffe, Zucker, Auszugsmehle, raffinierte Fette und andere Zutaten komplett zu verzichten. Je nach persönlicher Auslegung können die unterschiedlichsten Ernährungsphilosophien als Clean Eating betrachtet und umgesetzt werden. So kann man das Clean Eating beispielsweise vegan, vegetarisch, flexitarisch, frutarisch oder sogar nach Paleo-Richtlinien umsetzen.
Vorteile: der „normalen“ westlichen Ernährungsweise deutlich überlegen.
Schwierigkeiten: Im Alltag nicht immer leicht – der Großteil der heutzutage verfügbaren Lebensmittel ist bereits mehr oder weniger stark verarbeitet.
Bewertung: für bewusst lebende Sportler eine sehr gute Ernährungsmethode.

Autor: Marcus Schall / Hier erfährst du mehr über die Arbeit von Marcus Schall: http://supergoodfood.de/

Foto: Natalia Klenova/shutterstock.com

Mehr zum Thema in TRAINER Ausgabe 04/2015

Trainer-Ausgabe-5-PassionMehr zum Thema  „Ernährungstrends und ihre Sporttauglichkeit“ lest ihr in TRAINER Ausgabe 04/15. Hier erfahrt ihr weitere Details der Ernährungsformen und seht wie alltagstauglich sie sind.

Zudem im Check: Diät-Trends und ihre Sporttauglichkeit.

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