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Gestatten: Die Beinstrecker

Gestatten: Die Beinstrecker

Wie es der Titel vermuten lässt, besteht die Hauptaufgabe dieser Muskeln aus der Streckung des Beins im Kniegelenk. Aus welchen Muskeln der Quadriceps femoris besteht und welche Eigenheiten sie haben, erklärt Nici Mende.

Der M. quadriceps femoris setzt sich aus vier verschiedenen Muskeln zusammen, die alle über denselben Ansatz verfügen. Das Wort Quad (lat., vier) weist darauf hin, dass es sich um einen vierköpfigen Oberschenkelmuskel handelt. Schauen wir uns diese vier „Parteien“ einmal genauer an:

M. rectus femoris

Der gerade Oberschenkelmuskel entspringt zweisehnig vorn am unteren Darmbeinstachel (Spina iliaca anterior inferior) und am Oberrand der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum caput reflexum). Als einziger zweigelenkiger Muskel des Quadriceps führt ihn sein Weg über das Hüft- und Kniegelenk zur vorderen Schienbeinkante ( Tuberositas tibiae). Hier finden alle vier Muskeln ihren Ansatz in der Patellasehne, die sie gemeinsam bilden. Diese gemeinsame Ansatzsehne macht einen Teil des Kniescheibenbands (Ligamentum patellae) aus. In dieses eingebettet liegt die Kniescheibe (Patella), die von außen den Anschein einer flachen Scheibe erweckt, in der körpernahen Seite jedoch eine Wölbung aufweist und mit einer schützenden Knorpelschicht überzogen ist. Dieser Gelenkschutz gehört zu den Sesambeinen und findet sich als Abstandshalter an vielen Gelenken. Er sichert die funktionelle Gelenkbewegung und eine gute Kraftübertragung auf den Knochen. Diese Art der effektiven Kraftübertragung kannst du gut nachvollziehen, wenn du ein Gummiband über zwei Fingergelenke (so sind die Kondylen der Gelenkpartner gut dargestellt) spannst, die Finger einmal ohne Unterlage bewegst und danach das Gleiche z.B. mit einem Centstück als Unterlage wiederholst. Ein geniales System, von dem nicht nur die Oberschenkelmuskulatur profitiert!

M. vastus medialis

Der innere weite Oberschenkelmuskel liegt der Körperachse am nächsten. Seine weit verteilten Ursprungsorte liegen an einer rauen Knochenleiste am medialen Femurschaft (Linea aspera und Linea intertrochanterica), den Sehnen der Mm. adductor longus und magnus und einer bindegewebigen Faserschicht im seitlichen Oberschenkel, dem Septum intermusculare mediale. Es trennt die Oberschenkelmuskulatur in funktionelle Logen (siehe Abb. 3). Möchte man die gemeinsame Ansatzsehne des vierköpfigen Oberschenkelmuskels differenziert einordnen, bekäme der M. vastus medialis den innen liegenden Platz und einen Ansatzpunkt über die seitlichen Kniescheibenbänder (Retinaculum patellae) an der äußeren Kapselschicht des Kniegelenks.

M. vastus lateralis

Der äußere weite Oberschenkelmuskel ist der größte Einzelmuskel des Quartetts. Teile seiner Ursprünge liegen außen an den schon genannten rauen Knochenleisten (Linea aspera und Linea intertrochanterica). Ein weiterer Muskelansatz findet sich an der seitlichen Fläche des großen Rollhügels (Trochanter major). Auch dieser Muskel strahlt mit einigen Ansatzsehnen in die Haltebänder der Kniescheibe ein, nur liegen diese an der äußeren Seite des Kniegelenks.

Den kompletten Artikel mit Abbildungen und Übungen findest du in der akutellen TRAINER-Ausgabe oder als kostenlosen Download in unserem Store.


NICI MENDE

TÜV-zertifizierte Personal Trainerin, Dipl.-Trainerin med. Fitness, Adv. Trainerin Fascial Finess. Die Autorin von „Schmerzfrei bewegen“ ist u. a. Ausbilderin beim Glucker- Kolleg Stuttgart, Konzeptentwicklerin von „Fascial Coach“, „Rückenfrei“ und „Sensobility“ und Entwicklerin des FASCIAL COACH deepRING.
www.fascial-coach.de

 


Abbildungen: Nici Mende

 

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