Anzeige

Wieder fit für den Sport?

Wieder fit für den Sport?

Wer bereits mit einem Kunden trainiert hat, der eine Verletzung hatte, weiß, dass die Rückkehr in den Sport nicht immer leicht ist. Wer das Verletzungsrisiko des Trainierenden jedoch bereits im Vorfeld kennt, kann dieses als Trainer durch gezielte Übungen minimieren. Eine Möglichkeit das Verletzungsrisiko zu bestimmen bietet hier der Y-Balance-Test. Mit diesem Test können anatomische Unterschiede festgestellt werden. Ziel dabei ist es, die Trainingseffizienz des Kunden zu steigern und dessen Verletzungsrisiko zu bestimmen und vor allem im Anschluss zu minimieren.

Der Y-Balance-Test – was ist das?

Der Y-Balance-Test ist ein gründlich erforschtes und einfach durchzuführendes Verfahren, um die motorische Kontrolle sowie die funktionelle Symmetrie des Körpers objektiv zu überprüfen und standardisiert zu messen. Mithilfe eines eigens dafür entwickelten Testkits macht der Trainer verschiedene Übungen mit dem Kunden, um dessen Beweglichkeit und Kraft zu ermitteln. Der Körper wird dabei in einzelne Quadranten eingeteilt und auch nach den Quadranten beurteilt. Eine Übung, um die unteren Quadranten zu testen, ist beispielsweise auf dem Bild zu sehen:

Durch den Y-Balance-Test kann das Verletzungsrisiko getestet werden

Durch den Y-Balance-Test kann das Verletzungsrisiko getestet werden

  • Der Kunde stellt sich mit einem Fuß barfuß auf die Mitte des Testkits.
  • Der freie Fuß geht nun auf eines der Messbretter und versucht dieses so weit wie möglich in die drei vorgegebenen Bewegungsrichtungen mit den Zehenspitzen von sich wegzuschieben.
  • Die Ferse des Standbeins hält immer Kontakt mit dem Brett. Der Versuch ist gültig, wenn der Kunde wieder sicher in die Ausgangsposition zurückkehren kann.

Beachte: Die Rumpfaktivierung spielt dabei eine wichtige Rolle, da der Rumpf alle Quadranten verbindet und Rückschlüsse auf physiologische oder unphysiologische Muster zulässt. Beispielsweise können Gleichgewichtsdefizite vor und nach Verletzungen aufgedeckt werden.

Der Ablauf eines Y-Balance-Tests sieht als wie folgt aus: Der Trainer testet den Kunden, gibt die Daten in eine Onlinedatenbank ein und erhält unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Sportart und Aktivitätslevel des Probanden eine Auswertung hinsichtlich des Verletzungsrisikos und des Leistungsstatus.

Wann ist der Test sinnvoll einzusetzen?

  • vor und nach einer Rehabilitation,
  • zu Studienzwecken,
  • zum Vergleich von Eingangs- und Ausgangswerten eines Sportlers,
  • im Athletiktraining zur Leistungssteigerung,
  • in der Prävention oder
  • im Zuge von Fitnessprogrammen, um deren Effizienz zu erhöhen und dem Kunden ein Vorher-Nachher-Ergebnis zu präsentieren.

Wie die Ergebnisse des Y-Balance-Tests errechnet werden und weitere Infos, die du über den Y-Balance-Test wissen solltest, gibt es in Trainer Magazin Ausgabe 5/2015 (Erscheinungstermin: 18.09.2015).

 

Wissenschaftliche Studien

Der Y-Balance-Test unterlief bereits verschiedenen wissenschaftlichen Studien. Hier gab es u.a. die folgenden Ergebnisse:

  • In einer Prüfungsreihe (2) hat sich herausgestellt, dass professionelle und College-Baseballspieler (Pitcher eingeschlossen) beim Y-Balance-Test der oberen Quadranten eine Rechts-Links-Symmetrie aufweisen.
  • Männliche und weibliche Highschool-Basketballspieler, die in der anterioren Bewegungsrichtung der unteren Quadranten eine Asymmetrie von mehr als 4 cm aufweisen, haben ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
  • Bei den Mädchen mit einem Testergebnis im unteren Drittel ihrer Vergleichsgruppe war die Verletzungswahrscheinlichkeit 6mal höher als bei ihren Mitstreiterinnen.
  • College-Footballspieler mit einem Testergebnis unter dem Risikoschwellenwert ihrer Vergleichsgruppe (basierend auf Alter, Geschlecht und Sportart) zeigten ebenfalls ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Daraus ergibt sich die These, dass das Testergebnis nicht unter dem Risikoschwellenwert der Testgruppe liegen sollte, zu der der Proband gehört.
  • Eine weitere Studie von sportlich aktiven Collegstudenten belegte, dass ein erhöhtes Risiko für eine Sprunggelenksverletzung auftritt, wenn die posterolaterale Reichweite unter 80% der Beinlänge liegt. Die Probanden jedoch, deren Reichweite über 90% der Beinlänge lag, waren vor Sprunggelenksverletzungen bewahrt.
  • In einer randomisierten Kontrolluntersuchung von 226 Fussballspielerinnen (5) konnte außerdem gezeigt werden, dass sich Verletzungen vermindert haben, wenn die Leistung im Star Excursion Balance Test verbessert werden konnte.
  • Abschließend kann gesagt werden, dass eine Verbesserung der Reichweite der Extremitäten im Einbeinstand/Einarmstütz das Verletzungsrisiko vermindert.

 

Literatur

  1. Kinzey SJ, Armstrong CW. The reliability of the Star-Excursion Balance Test in assessing dynamic balance. J Orthop Sports Phys Ther.1998..
  2. Plisky PJ, Rauh MJ, Kaminski TW, Underwood FB. Star Excursion Balance Test as a predictor of lower extremity injury in high school basketball players. J. Orthop Sports Phys Ther. 2006.
  3. Hertel J, Braham RA, Hale SA, Olmsted LC. Simplifying the Star Excursion Balance Test: analyses of subjects with and without ankle instability. J Orthop Sports Phys Ther. 2006.
  4. Hale SA, Hertel J, Olmsted-Kramer LC. The effect of a 4-week comprehensive rehabilitation program on postural control and lower extremity function in individuals with chronic ankle instability. J Orthop Sports Phys Ther. 2007.
  5. Thorpe J, Ebersole T. Unilateral Balance Performance in female Collegiate Soccer Athletes. J Strength and Conditioning 2008.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Functional Training Magazin.

Anzeige

Das könnte dich auch interessieren

Trainer – im Abo

NEUE-Ausgabe 2023-06

Jetzt kostenlos abonnieren!

News für Trainer

Anzeige