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Facebook & Co. – Finger weg von „Fake-Fans“

Facebook & Co. – Finger weg von „Fake-Fans“

Zuerst ein Geständnis: Ich habe vor kurzem darüber nachgedacht, mit bei einem Anbieter Follower für Instagram und Facebook generieren zu lassen. Auch in der Fitness- und Sportbranche scheint das eine übliche Praxis zu sein, wie Kollegen mir bestätigt haben. „Das habe ich auch schon gemacht.“

Doch dann habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht und das ist dabei rausgekommen: Wer würde schon im echten Leben auf die Idee kommen, andere Menschen dafür zu bezahlen, damit diese sich als Freunde ausgeben? Seltsame Vorstellung, oder? Auch im Sport wird in der Regel kein Veranstalter auf die Idee kommen, Menschen dafür zu bezahlen, damit sie zu einem Fitnessevent zu kommen. Nur um über viele Teilnehmer einen guten Eindruck auf die Kooperationspartner zu machen. Was im alltäglichen Leben als verrückt abgetan wird, sieht in den sozialen Medien ganz anders aus. Hier wird gerne mal für Fans bezahlt.

Aber Warum?

Der Grund ist eigentlich ziemlich simpel, denn für viele Menschen ist nicht die Qualität einer Social-Media-Community entscheidend, sondern die reine Anzahl der Fans, Follower oder Likes. Damit wird die Wertigkeit einer solchen Plattform gemessen. Das wissen auch Influencer, Fitness-Blogger und vor allem die für den Bereich Social Media engagierten Agenturen und Berater. Diese haben meist die Aufgabe, die Zahl der Fans auf den Social-Media-Kanälen der Athleten und Lifestyle-Experten zu steigern. Viele Fans steigern auf den ersten Blick auch den Wert der Plattform.

Diese Rechnung geht  nicht immer auf, denn entscheidend für den Wert einer Social-Media-Community ist nicht die reine Quantität, sondern die Qualität. Leider herrscht in der Fitnessvermarktung ein enormer Leistungs- und Erfolgsdruck und es zählen oft nur schnelle Erfolge. Für einen Athleten oder Influencer ist es daher allzu verlockend, sich eben mal schnell ein paar tausend Fans einzukaufen, um seine Kunden für den Moment zufrieden zu stellen. Man kann das mit einer Leistungssteigerung durch Doping im Sport vergleichen. Dort zählt auch nur der schnelle Erfolg, auch wenn dieser auf künstliche Weise herbeigeführt wird.

Außerdem locken die Fan-Verkäufer unter anderem mit folgenden Argumenten:

  • „Die Besucher sind echte, aktive und reale Facebook Instagram-, Twitter-, etc.-Fans.“
  • „Der Kunde ist an Ihrem Unternehmen/Produkt interessiert, sonst würde er kein Fan von Ihnen sein.“
  • „Die Steigerung Ihrer Facebook-Fans macht Werbung für Ihre Produkte oder Dienstleistungen einfach! Je größer die Zielgruppe, desto mehr Umsatz können Sie generieren.“
  • „Die Endverbraucher legen sehr viel Wert auf die Facebook-Präsenz eines Unternehmens. Kunden setzen die Qualität und Größe der Fangemeinde mit der Qualität des Unternehmens gleich.“

 Mein Fazit:

Aus welchen Gründen auch immer: Im Sport ist für manch unseriösen Athleten, Influencer, Vermarkter und Berater der schnelle Erfolg verlockend. Und der Kauf von Fans, Followern & Co. auf Plattformen wie  fanslave.de, facebook-likes-kaufen.eu oder anderen ist eine Möglichkeit, Auftraggebern, Sponsoren und Werbepartnern eine große Werbereichweite vorzuspielen, die man real gar nicht besitzt.

Ich persönlich werde  jedem vom Kauf von Fans abraten. Sein eigenes Ding durchzuziehen dauert bestimmt etwas länger, aber man hat auch ein gutes Gefühl dabei. Zum einen kann man Fake-Fan-Strukturen einer aufgebauten Social-Media-Community nicht mehr rückgängig machen. Zum anderen gibt es, wie beim Doping, auch hier Mittel und Wege, „Sündern“ auf die Schliche zu kommen.

Meine Entscheidung steht und ich werde es nicht tun.

Adrian Pohl

 

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