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Gestatten – der Beckenboden

Gestatten – der Beckenboden

Mit seinen trichterähnlich zulaufenden Abschnitten im Beckengrund ist der Beckenboden ein meisterliches System. Funktionell gut abgestimmte Partner sorgen hier für unsere Fortpflanzung und die „Müllentsorgung“. Nici Mende durchleuchtet diese Struktur auf ihre Funktionen hin.

Der Beckenboden wird unterteilt in die Beckenbodenmuskulatur (perineale Muskulatur): das Diaphragma pelvis (obere Etage), das Diaphragma urogenitale (mittlere Etage) und die Schließ- und Schwellkörpermuskeln (untere Etage; auf diese Muskeln wird hier nicht weiter eingegangen). Sie sorgen für eine gute Entleerung von Darm und Blase und verhindern deren ungewollte Entleerung. DIAPHRAGMA PELVIS Das Diaphragma pelvis bildet sich aus dem M. levator ani, dem M. coccygeus und einem hohen faszialen Anteil, der im weiblichen Becken deutlich ausgeprägter ist. Er ergibt sich aus Abschnitten der Beckenfaszie (Fascia pelvis parietale), die sich hier als Fascia diaphragmatis pelvis superior und inferior darstellt. Die Beckenfaszie (Fascia pelvis parietale und viszerale) ist übrigens die Fortsetzung der Fascia transversalis. Die Aussage, der Beckenboden sei die Fascia transversalis, ist also gar nicht so verkehrt.


NICI MENDE

TÜV-zertifizierte Personal Trainerin, Dipl.-Trainerin med. Fitness, Adv. Trainerin Fascial Finess. Die Autorin von „Schmerzfrei bewegen“ ist u. a. Ausbilderin beim Glucker- Kolleg Stuttgart, Konzeptentwicklerin von „Fascial Coach“, „Rückenfrei“ und „Sensobility“ und Entwicklerin des FASCIAL COACH deepRING.
www.fascial-coach.de

 


M. LEVATOR ANI

Der „Afterheber“ besteht aus drei Muskeln mit gleichen Ansätzen entlang einem straffen Band (Lig. anococcygeum) am Steißbein (Os coccygis) und einer faserigen Sehnenplatte des Damms (Centrum tendineum perinei). Die unterschiedlichen Ursprünge verlaufen entlang einer Linie der seitlichen Beckenwand (Arcus tendineus m. levatoris ani). Der M. puborectalis entspringt dieser Linie an beiden Seiten der oberen Schambeinäste (Os pubis) und verläuft bogenförmig bzw. schlingenförmig zu seinem Ansatz. So bildet er eine Art Torbogen (Levatortor) mit zwei Öffnungen (Hiatus levatorius), durch deren hintere Öffnung der Mastdarm (Rektum) zieht, während die Harnröhre (Urethra) und ggf. die Vagina (w) vorn hindurchführen. Seine je nach Füllstand des Darms steigende Kontraktion ergibt einen „Quetschverschluss“, der eine ungewollte Darmentleerung verhindert. Diese Aktion wird auch von den tiefer verlaufenden Mm. sphincter ani externus und internus getragen. So ist es nicht verwunderlich, dass Fasern des M. puborectalis in den M. sphincter ani externus einstrahlen. Der M. pubococcygeus arbeitet indes als Harnflussstopper. Er ließe sich anatomisch weiter unterteilen (Mm. puboperinealis, M. puboanalis und M. puboprostaticus (m.) bzw. M. pubovaginalis (w.)). Uns genügt die Information seines Verlaufs vom Schambein und der Faszie des M. obturatorius internus zum gemeinsamen Ansatz direkt neben dem noch zu erwähnenden M. iliococcygeus, der von der Obturatoriusfaszie und dem Sitzbein (Os ischii) seinen Weg zum Steißbein antritt.


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Fotos: Fascial Coach.de


Diesen sowie weitere Artikel findest du in der TRAINER Ausgabe 05|2020

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