M.subscapularis & friends
Der Unterschulterblattmuskel ist der Innenrotator der Rotatorenmanschette. Warum er ein wichtiger Teil des Teams der Schultermuskeln ist und wer seine Kollegen sind, zeigt Nici Mende in dieser Folge.
Nach den in Ausgabe 1/2020 beschriebenen drei Muskeln der Rotatorenmanschette der Schulter bleibt nun nur noch ein Teamplayer übrig: der M. subscapularis. Der Unterschulterblattmuskel entspringt auf der ventralen Seite des Schulterblatts (Fossa subscapularis) und überspannt das gesamte Schulterblatt mit seinen Fasern; er verläuft zwischen Schulterblatt und den Rippen mit einem fächerartigen Faserverlauf. Seine Fasern ziehen innen um den Oberarm herum, um an seiner Vorderseite (Tuberculum minus humeri) anzusetzen und mit Faseranteilen in die Gelenkkapsel einzustrahlen. Seine Faszie (Fascia subscapularis) ist ein wichtiges Element in der Funktionsfähigkeit des Schulterblatts. Sie überzieht den Muskel, sorgt für eine perfekte Gleitebene zum vorderen Sägemuskel (M. serratus anterior) und schafft die Verbindung zum Schleimbeutel, damit dieser jeder Muskelbewegung folgen kann.
FUNKTIONEN DES SUBSCAPULARIS
Der Muskelverlauf macht deutlich, dass der M. subscapularis als starker, primärer Innenrotator wirkt und beim Heranführen des Arms (Adduktion) mithilft. Zu seinen weiteren Aufgaben gehört die Kapselspannung im Schultergelenk und das „Kaudalisieren“ des Oberarmkopfes bei der Armabduktion. Das bedeutet, der Muskel sorgt dafür, den Gelenkkopf etwas nach unten aus der Pfanne zu ziehen, um eine reibungsfreie Abduktion zu ermöglichen.
PROBLEMZONE
Wer nur monotone Arbeits- und/oder Sportbewegungen betreibt, wie z. B. langes Überkopfarbeiten oder starre Positionen, stört u. a. die Gleitfähigkeit der Gewebestrukturen unter dem Schulterblatt und setzt es quasi fest. Dieser Gleitfähigkeit werden Einflüsse auf die Gleitfunktion der Bizepssehne zugeschrieben. (Quelle: Stecco-Atlas des menschlichen Fasziensystems). Fortschreitende Missstände machen sich durch Schmerzen und Missempfindungen in Schulter und Arm bemerkbar. Sie treten in Ruhe und/oder auch in Bewegung auf und können sogar bis in die Hand ausstrahlen. Das Training dieser schmalen, aber immens wichtigen Region sollten wir stets im Auge behalten.
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Fotos: Fascial Coach.de