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Laborwerte – Wie Trainer sie richtig interpretieren und nutzen

Laborwerte – Wie Trainer sie richtig interpretieren und nutzen

Immer mehr PT-Kunden bringen Aufstellungen ihrer Blutwerte mit ins Training. Wie du diese Messwerte richtig interpretierst, sinnvolle Rückschlüsse für die Beratung und das Training des Kunden daraus ziehen kannst sowie die Scheu vor dieser komplexen Materie verlierst, erklärt Dr. Moritz Tellmann.

Der Satz „Wer viel misst, misst viel Mist“ hat seine Berechtigung. Weit über 1.000 verschiedene Stoffe, Hormone, Moleküle und Toxine kann man im menschlichen Blut messen. Doch schon ein Bruchteil davon reicht aus, um zumindest orientierend Veränderungen, Krankheiten oder Mangelzustände erkennen zu können. Einen besonders hohen Stellenwert haben Laborparameter bei der gezielten Substitution von Stoffen wie z.B. durch Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine oder auch beim Beobachten von Organfunktionen (Nieren, Leber etc.). Auch als Nichtmediziner kannst du nach entsprechender Beschäftigung mit dem Thema deine Kunden bei der Interpretation von Messwerten beraten und diese als Grundlage für die Trainingsund Ernährungsberatung deiner Kunden nutzen. Somit ergänzt du einen weiteren Baustein der optimalen, ganzheitlichen Betreuung.

Einzelne Werte sind meist wenig aussagekräftig
In den seltensten Fällen lässt ein einzelner Laborwert allein eindeutig auf eine Erkrankung oder einen krankhaften Zustand des Stoffwechsels schließen. Auch für einen erfahrenen Mediziner stellt sich bei einem Laborwert immer die Frage: Wie sieht der Mensch dazu aus? Hat er überhaupt Symptome, ein Krankheitsgefühl oder weist er Veränderungen auf, die zu dem Laborwert passen? Dies ist wohl die wichtigste Frage, die sich auch ein PT stellen sollte.

Normwerte sind nicht alles
Oft kommen Kunden mit einem Sammelsurium an Laborwerten zu mir ins Personal Training und suchen in diesen Werten, wenn sie nicht im Normbereich sind, den Grund für Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Leistungsschwäche, Übergewicht etc. Dabei ist wichtig zu wissen: Normwerte ergeben sich zum einen aus medizinischen, wissenschaftlichen und evidenzbasierten (auf empirischen Belegen gestützten) Erkenntnissen, aber auch zum Großteil aus epidemiologischen Erhebungen. Das bedeutet: Haben 5.000 „Durchschnittsbürger“ einen Hämoglobinwert von 16 g/dl, so ergibt sich z.B. eine Normbreite oder ein Referenzbereich von 14–18 g/dl.

Eigenes Portfolio aufstellen
Würde man einen medizinischen Optimalwert von 17 g/dl als Standard festlegen, so wäre vermutlich jeder Mensch außerhalb der Norm. Normwerte sind also keine starren und „idealen“ Konstrukte, sondern variieren sowohl zeitlich als auch regional. Hinzu kommt: Wer seine Werte in drei verschiedenen Laboren messen lässt, kann unter Umständen ein völlig normwertiges Ergebnis erhalten und zwei Ergebnisse außerhalb des Normbereichs. Hieraus resultiert die Erkenntnis – für den Personal Trainer wie für den Mediziner –, sich ein eigenes kleines Portfolio zurechtzulegen, welche Werte denn tatsächlich für seinen Kunden erstrebenswert sein könnten. Unten findest du drei Literaturempfehlungen zum Nachlesen.

Mehr lest ihr in der Mai Ausgabe: Zum Shop

 

 

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