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Lehrer für Bewegung statt Personal Trainer!

Lehrer für Bewegung statt Personal Trainer!

Starten wir mit einem ungeschminkten Check unserer Zielgruppe: Wir leben im Zeitalter der körperlichen Degeneration. Viele Menschen ignorieren die Bedürfnisse ihres Körpers. Wir alle sind ein Homo sapiens und somit im Besitz des Körpers eines Jägers und Sammlers. Dieser Körper ist für täglich viele Stunden massiver körperlicher Aktivitäten ausgelegt. Aber dieses Maß an Bewegung bekommt er in unserem Alltag nicht mal ansatzweise. Wir haben ein Bildungssystem, in welchem kaum Bewegungserziehung stattfindet. Somit herrscht ein enormes Wissensproblem, was den adäquaten Umgang mit dem Körper angeht, leider auch in der Fitnessbranche. Wenn Wissen da ist, wie z. B. Studien, die zeigen, dass Sitzen auf Stühlen ungesund ist, wird dieses Wissen nicht angewandt. Stattdessen kopiert der eine das destruktive Verhalten des anderen.

Extrahieren wir das Positive: Es gibt jede Menge Arbeit für uns! Werden wir konkreter: Die Woche hat 168 Stunden. Wenn es gut läuft, bekommen wir Personal Trainer davon zweimal eine Stunde. Das sind nur 1,19 Prozent vom Zeitkuchen und das bedeutet Folgendes: Unsere Aufgabe in diesem kleinen Zeitfenster ist, zu inspirieren und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Wenn du dich als Trainer verstehst, der mit seinem Kunden zwei Stunden pro Woche trainiert, wird sich der Erfolg in Grenzen halten, da dafür die Zeit fehlt. Mein Selbstverständnis ist ein anderes. Ich sehe mich als „Lehrer für Bewegung“ und dementsprechend unterrichte ich Schüler. Ich helfe ihnen, ihren Körper besser zu verstehen, und zeige ihnen, wie sie ihren Körper richtig „benutzen“.

Die dysfunktionale Benutzung des Körpers ist die Hauptursache für vielfältige Probleme. Der Schlüssel des gemeinsamen Erfolgs ist der Alltag des Schülers – die 166 Stunden, in denen er nicht bei uns ist. Ungesunde Verhaltensweisen müssen durch gesunde ersetzt werden. Und die Freude an Bewegung, die für jedes Kind natürlich ist, muss wieder entfacht werden. Meditation ist ein zusätzlicher wichtiger Teil der täglichen Körperpflege.

Wie immer in der „äußeren Welt“, sind wir dabei auf die Kooperation unserer Schüler angewiesen. Der beste Lehrer ist nichts ohne einen guten Schüler. Mal haben wir mehr Erfolg, mal weniger. Wenn wir unser Bestes geben, ist alles gut. Und zu guter Letzt: „Lehrer für Bewegung“ zu sein muss uns wirklich etwas bedeuten!


Foto: Toni Hackmann


 

 

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