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So schafft Körperwerk aus Patienten Kunden

So schafft Körperwerk aus Patienten Kunden

Im „Körperwerk“ in Freiburg wird Physiotherapie mit Fitness und Personal Training verbunden. Wer hier trainiert, gibt sich selbst, seinem Körper und auch dem Unternehmen eine Wertschätzung, die heutzutage gern in Vergessenheit gerät.

„Unsere Einrichtung ist nicht wie eine klassische Praxis und wir sind keine klassischen Physiotherapeuten. In unseren Behandlungen legen wir großen Wert auf Bewegung und Training. Nur durch einmal bisschen am Körper rumdrücken wird niemand gesund“, sagt Inhaber Armin Brucker. Der Transfer zu einem bewussten Lebensstil mit Bewegung wird direkt in den physiotherapeutischen Einheiten geschaffen.

„Unseren Behandlungsraum der Zukunft stelle ich mir so vor: eine Behandlungsliege, ein multifunktionales Gerät, an dem man mit dem Patienten trainieren kann, und eine Matte für Übungen mit dem eigenen Körpergewicht“, erläutert Armin Brucker.

Aber wie schaffen es er und sein Team, den Patienten vom „Rezeptkunden“ zum richtigen Mitglied zu machen? „Wenn ein Kunde mit einem Rezept kommt, auf dem eine 15-minütige Behandlung verschrieben ist, dann ist doch klar, dass wir als Physiotherapeuten mit ein bis zwei 15-minütigen Behandlungen in der Woche nicht weit kommen. Der Kunde braucht mehr, um seine Ziele zu erreichen. Wir unterbreiten dem Kunden dann individuelle Behandlungs- und Rehabilitationsangebote. Der überwiegende Anteil der Kunden nimmt unsere Vorschläge an“, schildert der ausgebildete Physiotherapeut und heutige Unternehmer. Ein großer Vorteil, der hierdurch entsteht: Die Kunden lernen Wertschätzung. Zum einen für ihren Körper, zum anderen für die Leistung, die ihnen geboten wird.

Im Sommer werden Kurse auf der Dachterrasse angeboten, die abends von einer Bar genutzt wird

Im Sommer werden Kurse auf der Dachterrasse angeboten, die abends von einer Bar genutzt wird

 

Der Transfer zum Training

Im „Körperwerk“ lernen die Kunden bereits in der Physiotherapie, eigenständig mit ihrem Körper umzugehen, intelligent zu trainieren und die Trainingsgeräte zu bedienen. Wer seine verschriebenen Physiotherapie-Einheiten beendet hat, kann wie bisher, aber schmerzfrei in der gewohnten Umgebung, an den gewohnten Geräten und mit den gleichen Therapeuten in nächster Nähe trainieren.

„Unsere Physiotherapeuten sind auch Trainer und bieten Personal Training an“, erklärt Armin Brucker. Anmelden kann man sich im „Körperwerk“ als „normales“ Mitglied, das Monatsbeiträge bezahlt, oder man kann Personal-Training-Einheiten buchen.

„Ich würde uns nicht als Fitnessstudio betiteln. Das passt nicht ganz. Eher als Gesundheitsanlage, in der es um medizinisches Körpertraining geht“, sagt Armin Brucker. „Die Kunden, die bei uns trainieren, kennen den Wert ihres Körpers, ihrer Gesundheit und unserer Kompetenz“, erläutert er weiter. Selbstverständlich müsse man als Physiotherapeut dadurch auch ein wenig zum Verkäufer werden.

 

Die Hürde vieler Physiotherapeuten

Physiotherapie mit Fitnesstraining zu verbinden, ist logisch und hört sich einfach an. Doch die Brücke zu schlagen, ist für Physiotherapeuten nicht einfach, denn ihre Denkweise ist anders als die der Fitnesstrainer und sie sind keine Verkäufer, was man als Trainer hingegen teilweise sein muss. „Viele Physiotherapeuten machen ihre Ausbildung, und das auch gut, landen dann aber in einer Praxis ohne Innovationsgedanken, behandeln ihre Patienten nach Rezept und entlassen diese dann in ihren Alltag. Den meisten fehlt ein guter Mentor. Auch mir fiel es am Anfang schwer, die Fitnessbranche zu verstehen“, erzählt der 44-Jährige.

Wie er den Transfer geschafft hat? Er hat sich immer wieder mit dem Thema Fitness auseinandergesetzt und die Branche beobachtet. Der größte Unterschied liege darin, dass Fitness meist an der Oberfläche kratze, die Physiotherapie in die Tiefe gehe: „Ich habe leider festgestellt, dass viele Trainer viele Übungen kennen und diese auch anleiten können, jedoch nicht genau wissen, wer welche Übungen wirklich braucht und was diese bewirken“, sagt er weiter.

Die Fitnessebene ist puristisch eingerichtet. Dennoch gibt es alles, was Kunden für ein ausgewogenes Training benötigen

Die Fitnessebene ist puristisch eingerichtet. Dennoch gibt es alles, was Kunden für ein ausgewogenes Training benötigen

 

„Körperwerk“ als Unternehmen

Die Körperwerk Produkt & Vertrieb GbR wurde 2009 von den Physiotherapeuten Armin Brucker und Marcus Kinkelin gegründet. „Wir sind bereits seit vielen Jahren gute Freunde und haben uns schließlich dazu entschlossen, uns zusammenzutun und unser Unternehmen zu gründen“, sagt Armin Brucker. Marcus Kinkelin führt sein „Körperwerk“ in Kirchheim/Teck. Gegenseitig haben sich die beiden immer wieder motiviert und ihre Idee in die Realität umgesetzt.

„Wir haben inzwischen auch zwei Franchisenehmer in Deutschland und Österreich.  2016 werden jedoch noch mindestens drei weitere Einrichtungen hinzukommen. 2009 haben wir außerdem eine Trainingssoftware entwickelt, die inzwischen 110 Physiotherapiepraxen nutzen“, erzählt der Unternehmer in einem Nebensatz. Die Software sei auch für Fitnessstudios geeignet; Übungen können einfach hinzugefügt werden.

2015 erhielt das Unternehmen außerdem den NEOS AWARD, den „Oscar“ der Personal-Training-Branche, in der Rubrik „Innovation & Konzept“. Völlig zu Recht, denn Körperwerk ist ein Musterbeispiel dafür, wie Physiotherapie und Training erfolgreich kombiniert werden können.

Alle Physiotherapeuten sind auch als Personal Trainer

Alle Physiotherapeuten sind auch als Personal Trainer im Körperwerk tätig und coachen ihre Kunden

 

Den vollständigen Artikel findest du im Trainer-Magazin 2/16, geschrieben von
Maren Lenhard

 

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