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So setzt du Kinderkurse erfolgreich um

So setzt du Kinderkurse erfolgreich um

Trainer, die mit Kindern arbeiten, sind beeindruckend. Sie haben die Sympathie der Kleinsten gewonnen und das, obwohl sie auch mit einer gewissen Strenge arbeiten müssen. Denn sonst sind die Kleinen oft außer Rand und Band. Wie Kurse mit Kindern erfolgreich umgesetzt werden können und welche Eigenschaften ein Trainer mitbringen sollte, erklärt Johanna Oevermann.

 

Ein Kinderkurs steht und fällt mit dem Trainer

Die Gruppe der Kleinen für sich und seine Stunde zu begeistern, zu erkennen, wann die Kinder unter- oder überfordert sind, ist ein Muss. Die Grundvoraussetzung ist aber vor allem die Freude an Kindern, mit ihnen zu arbeiten und sich selbst als Teil der Gruppe sehen zu können. Das kann dann auch mal heißen, sich selbst als Krokodil oder Hase zu verkleiden, durch den Raum zu rutschen und lauthals mitzusingen.

Auf den Geschmack von Kinderkursen kommen immer mehr Trainer, Fitnessstudios und Vereine. Wo es im Fitnessstudio beispielsweise nur eine Kinderbetreuung für Kleinkinder gab und Pädagogen die Betreuung übernahmen, gibt es inzwischen Kinderkurse, die von Trainern angeleitet werden können und Kindern Spaß an Bewegung vermitteln. Das geht mit Eltern-Kind-Kursen los  und kann mit Kursen für 3-Jährige über Kurse für Teenager weitergehen. Ob Kleinkindturnen, Kinderyoga oder Langhanteltraining – alles ist möglich.

 

Das ist beim Training mit Kindern zu beachten

Das Phänomen, sich lieber in die letzte Reihe zu verdrücken, damit man möglichst nicht gesehen wird, funktioniert bei Kindern nicht. Im Gegenteil: Das Bedürfnis, gesehen und beachtet zu werden, ist bei ihnen besonders ausgeprägt und in der heutigen Leistungsgesellschaft präsent wie nie. Trainer sollten den Kindern daher unbedingt möglichst viel Beachtung schenken und ihnen das auch zeigen!

Als Trainer reicht es nicht, pädagogisch und methodisch durchdachte und vorchoreografierte Programme anzubieten. Um mit Kindern zu arbeiten, bedarf es neben dem „besonderen Draht“ zu ihnen einer Menge Hintergrundwissen: motorische und kognitive Fähigkeiten der Kinder in ihrer Entwicklungsphase kennen, ihre Bedürfnisse erkennen und fördern zu können, ohne sie zu unter- oder zu überfordern, da sonst eine Frustration die Folge ist.

Kinderkurse müssen außerdem unbedingt in verschiedene Altersgruppen aufgeteilt werden. 3-Jährige sollten zum Beispiel nicht mit 10-Jährigen in einer Gruppe trainieren, da die Unterschiede einfach zu groß sind.
Wichtig sind Routine, Regeln und Rituale. Sie geben Kindern Sicherheit, stärken die Persönlichkeit und die Fähigkeit, innerhalb einer Gruppe zu interagieren. Wiederholungen festigen motorische Fähig- und Fertigkeiten. Es entsteht ein Wir-Gefühl und eine Gruppenzugehörigkeit und Identifikation mit anderen Kindern bindet. Wechselt man Woche für Woche das Anforderungsniveau an ein Kind, wird es schnell verunsichert.

 

Die perfekte Kinderstunde gibt es nicht

Es ist nahezu unmöglich, eine altersheterogene Gruppe so zu strukturieren, dass alle Anforderungen der entsprechenden Entwicklungsphase abgedeckt und befriedigt werden. Aber man sollte es versuchen.
Die Bindung zwischen den Kleinen und dem Trainer wird früh aufgebaut, sogar zwischen dem Elternteil und dem Trainer kann eine Verbindung entstehen. Diese emotionale Verbindung ist wichtig und sehr schön! Selten möchten Eltern ihre Kinder dann dieser Gruppe entreißen.

 

Spezialfall: Mutter-Kind- oder Eltern-Kind-Kurse

Quality Time: Ein sinnvolles Modell sind Kurse für die ganze Familie. Die sportlichen Bedürfnisse der Eltern werden mit dem Bewegungsbedürfnis der Kinder verknüpft - Foto: Monkey Business Images/shutterstock.com

Quality Time: Ein sinnvolles Modell sind Kurse für die ganze Familie. Die sportlichen Bedürfnisse der Eltern werden mit dem Bewegungsbedürfnis der Kinder verknüpft – Foto: Monkey Business Images/shutterstock.com

Auch Mutter-Kind- oder Eltern-Kind-Konzepte sind  eine Idee Wert. Gemeinsam Sport treiben, ist „Quality time“ für alle Familienmitglieder. Wer Eltern-Kind-Kurse kombiniert, kann die sportlichen Bedürfnisse der Eltern mit dem Bewegungsbedürfnis der Kinder optimal vereinbaren. Die Zeitersparnis und die Zufriedenheit, die sich für die Familie ergibt, sind viel wert. Ein gemeinsames Ritual wird entwickelt und gelebt, im Idealfall lange gepflegt. Ebenfalls werden die Raumkapazitäten der Fitnessstudios und der Vereine ökonomisch genutzt, denn „Kids Time“ ist in der Regel vor der abendlichen Feierabendzeit, in meistens die Erwachsenen trainieren.

 

Kinderkurse integrieren, aber wie?

Trainer und Studios sollten sich diese Zielgruppe der Zukunft nicht entgehen lassen. Welches Preis- und Trainingsmodell dabei gewählt wird, hängt von der Gesamtstruktur der jeweiligen Einrichtung ab, sei es ein Verein oder ein Fitnessstudio. Wichtig ist eine altersgerechte, konzeptionelle Umsetzung, bei der Kinder Spaß haben. Kinderkurse sollten gezielt formuliert und strukturiert werden. Ob Kinderyoga, Aqua-Kids, Kinderpilates, Ballett, Kids-Dance-Moves, Kids-Club… Ein pädagogisch und methodisch durchdachtes Konzept sollte in jedem Fall vorliegen und von einem ausgebildeten Trainer mit viel Feingefühl und Liebe für Kinder unterrichtet werden.

 

Den vollständigen Artikel findest du im Trainer-Magazin 2/16, geschrieben von
Johanna Oevermann | Sporttherapeutin & -lehrerin; seit 12 Jahren Leiterin von Kinder- & Jugendgruppenkursen (Schwerpunkt Vereinssport/Psychomotorik/lernplanorientierter Schulsport); Fitness & Group Fitness Trainerin; Referentin & Ausbildungsleiterin „KIDS“ bei aeronet europe – sports & business academy; www.aero-net.net

 

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