Sieben Fragen, an denen du die Qualität von Trainerfortbildungen festmachen kannst

Hast Du schon einmal eine Fortbildung besucht und dich im Nachhinein über die Investition dafür geärgert? Das muss nicht sein! Yassin Jebrini anhand von sieben Fragen auf, wie du die Qualität einer Aus- oder Weiterbildung im Vorfeld einschätzen kannst.

1.Hast Du die Möglichkeit, deine Lernzeiten eigenverantwortlich zu planen?
Der Lebensalltag von uns Menschen und insbesondere von Trainern und Therapeuten unterscheidet sich grundlegend. Dementsprechend gibt es nicht den einen optimalen Zeitraum, in dem alle Teilnehmer Lerninhalte aus Seminaren vertiefen oder für Prüfungen lernen können. Eine hervorragende Ausbildungsstätte bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, dann zu lernen, wenn Zeit dafür ist. Im besten Fall steht eine Online-Bibliothek zur Verfügung, in der Lerninhalte 24/7 verfügbar sind.

2.Hast Du neben den Theorieblöcken auch regelmäßige Präsenzphasen?
Ein langfristiger Seminarerfolg ist nur dann gegeben, wenn die theoretischen Trainingsinhalte unter professioneller Anleitung in die Praxis überführt werden. Regelmäßige Präsenzphasen sind unersetzlich, denn nur über die Trainingspraxis merken wir, ob die Theorie auch wirklich verstanden wurde. Ein geschultes Trainerauge ist darüber hinaus eine große Hilfe, um den Teilnehmern des Seminars konstruktives Feedback während der Anwendung neuer Trainingsmethoden zu geben.

3.Welche Qualifikationen haben die Referenten?
Ein wichtiges Kriterium für den Fortbildungserfolg ist die Qualifikation des Referenten. Welche Erfolge hat er in der Vergangenheit aufzuweisen, wie vielen Menschen konnte er schon im entsprechenden Fortbildungssegment weiterhelfen? Neben seiner fachlichen Stärke ist auch die Art des Vortrags wichtig, die Deinem Lerntyp entsprechen sollte. Versuche aus der Kursankündigung, aus Rezensionen oder direkt von früheren Seminarteilnehmern zu erfahren, ob die Referenten etwas auf dem Kasten haben oder aus der hohlen Hand vortragen.

4.Stehen dir Experten für Deine Rückfragen zur Verfügung?
Das Ausbildungsteam sollte den Teilnehmern auch Monate nach Beendigung des Seminars für Rückfragen oder Tipps & Tricks zur Verfügung stehen. Hierbei bedarf es einer großen inhaltlich fachlichen Kompetenz der Kursleiter und einer großen Freude an der permanenten Wissensvermittlung. Weder beim Lern- noch beim Umsetzungsprozess sollten die Teilnehmer auf sich allein gestellt sein.

5.Hast Du die Möglichkeit, das Seminar kostenlos zu wiederholen?
Der Trend geht dahin, Seminare möglichst kurz und kompakt zu gestalten. So geschieht es, dass wichtige Lerninhalte gar nicht richtig gefestigt, sondern direkt mit dem nächsten Input überfrachtet werden. Reinklotzen, auskotzen! Stelle die Möglichkeit sicher, das Seminar immer wieder kostenlos wiederholen zu können, wenn Du einmal gebucht hast.

6.Gibt es eine bestehende Community, in die du aufgenommen wirst?
Langfristig an der Stange bleibst Du nur, wenn du in einer Gemeinschaft unterwegs bist, in der du dich wohlfühlst. Du brauchst eine Gruppe, die dich inspiriert und von der du ehrliches Feedback zu deinem Trainingsstil und deiner Auswahl an Praxisübungen erhältst.

7.Gibt es eine digitale Aufzeichnung des Seminars, auf die du jederzeit Zugriff hast?
Wenn Du gewillt bist, einzelne Sequenzen des Seminars noch einmal zu wiederholen oder die Praxisdemonstrationen neuer Trainingsübungen in der Tiefe zu verstehen, so sorge dafür, dass Du nach Beendigung des Seminars eine digitale Aufzeichnung erhältst.

Fazit

Natürlich nimmst du aus jeder Fortbildung etwas mit. Der Austausch mit anderen Trainern und die Auszeit aus dem Praxisalltag ist oft ein großer Zugewinn. Im Idealfall lernst du darüber hinaus aber neue, qualitativ herausragende Inhalte kennenn und entwickelst dich auf deinem Gebiet zu einem Experten weiter. Denn ein Seminar kostet Zeit und Geld, für das du natürlich auch den maximalen Nutzen bekommen möchtest. Willst Du sicher sein, dass deine Weiterbildungsmaßnahme erfolgreich ist, solltest du dich an diesen Fragestellungen orientieren und nebenbei Erfahrungsberichte sammeln. Kollegen, Freunde oder Bekannte können oft den entscheidenden Hinweis liefern, ob sich ein Seminar lohnt oder eben nicht. Auch Bewertungen von ehemaligen Teilnehmern sind ein guter Anhaltspunkt.

Yassin Jebrini

Der Sportwissenschaftler M.A. und Z-Health-Absolvent arbeitet als Neuroathletiktrainer mit Profi- und Freizeitsportlern. Zusätzlich ist er als Referent tätig und bildet Trainer in Neuroathletik aus.
www.jebrini-training.de

Fotos: Jebrini Training

Dieser Artikel ist aus der TRAINER-Ausgabe 4-2023: