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Personal Training auf Wachstumskurs

Personal Training auf Wachstumskurs

Analyse des PT-Markts in Europa

Personal Training wird immer beliebter und die Coronakrise hat die Nachfrage zusätzlich verstärkt. Doch wie viele Personal Trainer sind momentan aktiv tätig und was kostet eine Trainingseinheit durchschnittlich? Das Start-up zezam untersuchte den Personal-Training-Markt in 15 europäischen Ländern und kam zu interessanten Ergebnissen.

Wer hätte gedacht, dass in Europa die durchschnittlichen Preise für eine PT-Einheit um mehr als 90 Euro differieren? Im europäischen Vergleich liegt der Durchschnittspreis für eine 1:1-Personal-Training-Einheit bei 53 Euro. Eine Analyse zeigt, dass gerade in Südeuropa, also in Ländern wie Italien, Spanien und Portugal, die Preise für ein Personal Training deutlich unter dem Niveau der Nachbarländer liegen, und zwar bei lediglich 35 Euro. Bemerkenswert ist, dass in Tschechien trotz des im Vergleich zur Bevölkerung hohen Angebots an Trainern die Preise am höchsten sind; eine Einheit kostet dort durchschnittlich 119 Euro. Deutschland liegt mit einem Preis von 89 Euro im europäischen Vergleich im oberen Preissegment, gefolgt von Dänemark, Finnland und den Niederlanden.

REGIONALE UNTERSCHIEDE BEI PREISSTRUKTUREN

Dabei lassen sich auch regional unterschiedliche Preisstrukturen feststellen. So sind die Preise für ein Personal Training in Süddeutschland höher als im Norden oder Osten des Landes. Viele fitnessbegeisterte Deutsche nutzen daher Remote- oder Online- Angebote, um zeitlich flexibel ein günstigeres Training durchzuführen und auch von internationalen Trainern zu profitieren.

STEIGENDE ANZAHL AN PERSONAL TRAINERN

Die Anzahl der Personal Trainer steigt besonders intensiv in Ballungsräumen. Das beste Beispiel dafür ist London. In Großbritannien arbeiten mit 26 310 Personal Trainern fast so viele wie im restlichen Europa zusammen. Das liegt vor allem daran, dass hier, ähnlich wie in den USA, Personal Training nicht mehr als Luxus angesehen wird. Stattdessen wird Personal Training vermehrt von Sportbegeisterten genutzt, um das eigene Training zu optimieren und die richtige Ausführung der Technik zu erlernen, denn laut einer Studie¹ resultieren von 3 000 untersuchten Sportverletzungen rund 1 000 aus einer falschen Übungsausführung und aus Selbstüberschätzung. Der durchschnittliche Preis für eine PT-Einheit liegt in Großbritannien, wie in Abbildung 1 zu sehen ist, bei nur 43 Euro. Deutschland ist mit 8 797 Trainern nach Großbritannien und Italien das Land mit der dritthöchsten Anzahl an Personal Trainern (s. Abb. 2). Mit nur 390 Trainern ist Dänemark das Land mit der niedrigsten Anzahl. Insgesamt kommt man auf über 80 000 Personal Trainer in Europa.

GESCHLECHTERVERTEILUNG & ALTERSSTRUKTUR

Interessant ist auch die Geschlechterverteilung von Trainern und Kunden in Europa sowie deren Altersstruktur.So sind nach dem Europäischen Forum für Gesundheit und Fitness zwei Drittel aller europäischen Kunden von Personal Trainings weiblich, wohingegen zwei Drittel aller Trainer männlich sind. Hierbei gibt es gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Beispielsweise sind in Italien 80 Prozent aller Trainer männlich, in Finnland dagegen nur 40 Prozent. Generell handelt es sich bei Personal Trainern um eine sehr junge Berufsgruppe. Das Durchschnittsalter beträgt in den untersuchten Ländern 34 Jahre. Ein Grund für die junge Altersstruktur könnte sein, dass es sich um einen relativ neuen Beruf handelt, der sich derzeit noch etablieren muss. Ein weiterer Grund könnte die körperliche Belastung des Berufs sein. Im Schnitt führen Personal Trainer 14 Trainingseinheiten pro Woche durch.

WACHSTUMSMARKT PERSONAL TRAINING

Der Wunsch nach einer individuellen Betreuung beim Sport wird vermutlich in den nächsten Jahren zunehmen. Immer mehr Menschen wollen ein personalisiertes Training, das auf die eigene Fitness und die individuellen sportlichen Vorlieben angepasst ist, um ihre Ziele schnellstmöglich zu erreichen. Group-Workouts mit einem Personal Trainer oder Einzelsessions lösen vermehrt die herkömmlichen Fitnesskurse eines Sportstudios ab. Damit einhergehend wird die Nachfrage nach Personal Training steigen und dieser Markt in Europa weiter wachsen. Generell stellt Europa mit einem kontinuierlichen Wachstum einen attraktiven Markt für die Gesundheits- und Fitnessbranche dar. 2019 wuchs der europäische Markt um drei Prozent auf 28,2 Milliarden Euro Umsatz. Fast zehn Prozent aller europäischen Erwachsenen nutzen Fitnessdienstleistungen – in den USA sind es laut Statista² knapp 14 Prozent. Wenn Europa mit den USA gleichziehen könnte, würde dies eine Wachstumssteigerung von 40 Prozent bedeuten; der Schritt in die Selbstständigkeit lohnt sich für Personal Trainer demnach mehr denn je. Hinzu kommt, dass die Fitnessbranche derzeit eine große Veränderung durchläuft. Durch die fortschreitende Digitalisierung ist es Trainern möglich, eine noch intensivere persönliche Betreuung zu gewährleisten und die Fortschritte der Kunden digital zu erfassen und zu verfolgen. Mithilfe von Streaming wird die Reichweite erhöht und auch internationale Kunden können von zu Hause aus betreut werden. Durch neue Apps werden Trainer in ihrem Alltag unterstützt; beispielsweise wird die Trainingsplanerstellung oder Rechnungslegung mithilfe von Apps vereinfacht, damit sich die Trainer auf ihre Kunden fokussieren können. Für Personal Trainer kann sich demnach eine Investition in entsprechende Software-Tools lohnen.


KATHARINA SANDER
Die Research-Expertin des Start-ups zezam hat sich innerhalb des letzten Jahres intensiv mit Themenstellungen aus dem Bereich Fitness und Personal Training auseinandergesetzt und neue Märkte analysiert. Für Katharina Sander ist Sport ein wichtiger Bestandteil der Gestaltung eines ausgeglichenen Lebensstils. Nach dem Masterstudium im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens hat sie sich ihrer Passion Sport gewidmet.


Quellen:

1 Gray, E. & Finch, F. (2015) The causes of injuries sustained at fitness facilities presenting to Victorian emergency departments – identifying the main culprits, 2(1)

Fotos: Seventyfour – stock.adobe.com; Katharina Sander


Diesen sowie weitere Artikel findest du in der TRAINER Ausgabe 06|2020

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